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Weltweite Regelungen zum 13. Monatsgehalt
Globale Payroll
Recht & Compliance
Autor
Das Deel-Team
Letzte Aktualisierung
04 April, 2025
Veröffentlicht
04 April, 2025

Das Wichtigste in Kürze
- Die Zahlung eines 13. Monatsgehalts ist nicht in allen Ländern Pflicht. Auch in Ländern, in denen es gesetzlich nicht vorgeschrieben ist, kann es aber zum guten Ton gehören.
- Die Berechnung variiert von Land zu Land. Die Höhe kann sich z. B. nach dem Unternehmenserfolg richten.
- Obwohl das 13. Monatsgehalt in den meisten Ländern steuerpflichtig ist, gelten dafür teilweise Steuererleichterungen.
Beim 13. Monatsgehalt handelt es sich um eine zusätzliche Gehaltszahlung des Arbeitgebers. Sie verschafft den Arbeitnehmenden ein zusätzliches Einkommen, das über ihr normales Jahreseinkommen hinausgeht.
Die Zahlung erfolgt in der Regel am Ende des Jahres zusätzlich zum Grundgehalt des Arbeitnehmers. In manchen Fällen wird sie in zwei Zahlungen aufgeteilt: eine zur Jahresmitte und eine kurz vor Jahresende. In der Regel entspricht das 13. Gehalt der Höhe des Monatsgehalts des Arbeitnehmers.
Ist die Zahlung eines 13. Gehalts verpflichtend?
In einigen Ländern ist das 13. Monatsgehalt gesetzlich vorgeschrieben und muss allen Arbeitnehmenden gezahlt werden, unabhängig davon, wo das Unternehmen seinen Sitz hat.
Wenn Sie also Angestellte haben, die in einem Land ansässig sind, in dem diese zusätzliche Vergütung staatlich vorgeschrieben ist, sind Sie verpflichtet, Ihren Mitarbeitenden diese zu gewähren. In einigen Fällen müssen Sie als Arbeitgeber:in auch Steuern auf das 13. Monatsgehalt zahlen.
Eine etwaige Verpflichtung zur Auszahlung des 13. Monatsgehalts ist im Arbeitsrecht des jeweiligen Landes verankert. Zahlt der Arbeitgeber das 13. Monatsgehalt nicht, kann das zu Geldbußen und möglicherweise zu rechtlichen Schritten führen.
In manchen Ländern ist die Zahlung eines 13. oder 14. Monatsgehalts zwar nicht verpflichtend, aber üblich. Hier liegt es im Ermessen der Arbeitgeber, ob sie diese zusätzliche Leistung bereitstellen möchten. Festgelegt wird die Zahlung eines 13. oder 14. Gehalts dann nicht im Gesetz, sondern im Arbeitsvertrag oder gegebenenfalls auch im geltenden Tarifvertrag.
Wer hat Anspruch auf das 13. Gehalt?
In einigen Ländern haben alle Arbeitnehmenden Anspruch auf das 13. Monatsgehalt. Auf den Philippinen müssen Arbeitnehmende mindestens einen vollen Arbeitsmonat innerhalb eines Kalenderjahres geleistet haben, um Anspruch darauf zu haben.
In anderen Ländern können Manager:innen, Beamt:innen, Angestellte des öffentlichen Sektors oder Leiharbeiter:innen von der Zahlung ausgenommen sein. Um Einzelheiten zu den einzelnen Regelungen in den verschiedenen Ländern zu erfahren, sollten Sie sich an professionelle Lohnbuchhalter:innen wenden, die mit den Arbeitsgesetzen des jeweiligen Landes vertraut sind. Deel arbeitet mit Rechtspartner:innen auf der ganzen Welt zusammen und unterstützt Sie professionell, damit Sie keine rechtlichen Risiken eingehen.
In welchen Ländern gibt es das 13. Monatsgehalt?
In den meisten lateinamerikanischen Ländern ist die Zahlung eines 13. Monatslohns vorgeschrieben, während sie in Europa und Afrika zwar nicht verpflichtend, aber üblich ist. In Asien ist das 13. Monatsgehalt in manchen Ländern vorgeschrieben, in anderen wiederum nur üblich. In den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und dem Vereinigten Königreich ist das Konzept des 13. Monatsgehalts weniger weit verbreitet.
13. Gehalt in Europa
Das 13. Monatsgehalt ist in Armenien, Griechenland, Portugal und Spanien verpflichtend. In Belgien und Kroatien ist es nur üblich.
Das 14. Monatsgehalt ist in Österreich, Griechenland und Spanien üblich und kann als Bonus bezeichnet werden, der im Dezember gezahlt wird. In Griechenland erhalten die Arbeitnehmer außerdem je vor den Oster- und Sommerferien ein halbes Monatsgehalt.
In Deutschland wird rechtlich zwischen den Begriffen „13. Monatsgehalt“ und „Weihnachtsgeld“ unterschieden, wobei ersteres als zusätzliche Gehaltszahlung und zweiteres als Sonderzahlung gilt, die den Arbeitnehmer:innen zur Deckung zusätzlicher Ausgaben um die Feiertage gezahlt wird.
In Italien gibt es sowohl ein 13. als auch ein 14. Monatsgehalt. Das 13. wird im Dezember als Weihnachtsgeld gezahlt, das 14. im Juli.
In der Schweiz wird das 13. Monatsgehalt etwas anders gehandhabt. Arbeitgeber zahlen ihren Arbeitnehmer:innen ihr Jahresgehalt in 13 Monatsraten, wobei die 13. im Dezember ausgezahlt wird.
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13. Monatsgehalt in Lateinamerika
In ganz Lateinamerika ist der 13. Monatslohn, der auch als „prima“ oder „Aguinaldo“ bezeichnet wird, gesetzlich vorgeschrieben. Wann und wie er gezahlt wird, hängt vom jeweiligen Land ab.
In Brasilien wird der 13. Monatslohn in zwei gleich hohe Raten aufgeteilt. Die erste Rate wird bis zum 30. November und die zweite bis zum 20. Dezember ausgezahlt. Ein zusätzliches 14. Monatsgehalt, ein sogenanntes Urlaubsgeld, wird ebenfalls im Dezember ausgezahlt.
In Chile wird das 13. Monatsgehalt entweder als einmalige Pauschalzahlung im Dezember oder in zwei Raten, einer im September und einer im Dezember, gezahlt.
In Kolumbien handelt es sich beim 13. Monatsgehalt um eine verpflichtende Leistung. Dieses zusätzliche Gehalt wird in zwei Raten im Juni und Dezember ausgezahlt.
Dasselbe gilt für Panama, allerdings erhalten die Arbeitnehmer:innen in diesem Land das 13. Monatsgehalt in drei Etappen: im April, August und Dezember.
Das 13. Monatsgehalt ist in Bolivien steuerfrei, und die Zahlung ist verpflichtend. In einigen Fällen sind die Arbeitgeber den Arbeitnehmer:innen auch zur Zahlung eines 14. Monatsgehalts verpflichtet.
In Mexiko muss den Arbeitnehmer:innen das 13. Monatsgehalt bis zum 20. Dezember eines jeden Jahres ausgezahlt werden. In El Salvador wird das 13. Monatsgehalt etwa zum selben Zeitpunkt gezahlt, hängt aber in seiner Höhe von den Dienstjahren ab.
13. Monatsgehalt in Asien
Ähnlich wie in Lateinamerika wird auch in den meisten asiatischen Ländern ein 13. Monatsgehalt gezahlt. Dabei handelt es sich aber überwiegend um eine übliche Geschäftspraktik statt um eine gesetzliche Vorschrift.
In Indien, Indonesien, den Philippinen und Saudi-Arabien sind Arbeitgeber hingegen vom Gesetz verpflichtet, die zusätzliche Zahlung zu leisten. In Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten erfolgt die Zahlung am muslimischen Feiertag Eid al-Fitr, der in den Juli fällt.
In Taiwan, China und Hongkong wird das 13. Monatsgehalt üblicherweise im Monat des Mondneujahrs gezahlt, der normalerweise im Februar liegt. In Japan werden die Prämien im Juni und im Dezember ausgezahlt. Das 13. Monatsgehalt ist auch in Malaysia, Singapur, Vietnam und Israel üblich.
13. Monatslohn in Afrika
In Afrika gibt es in Angola ein 13. Monatsgehalt, das kurz vor dem Urlaub ausgezahlt wird, und ein 14., das vor den Weihnachtsfeiertagen ausgezahlt wird. Neben Angola zahlen nur Nigeria und Südafrika ein 13. Monatsgehalt im Dezember.
Wie wird das 13. Monatsgehalt berechnet?
Wie das 13. und 14. Monatsgehalt berechnet wird, ist von Land zu Land verschieden. In einigen Fällen ist es ganz einfach: Wenn das Gehalt 12 Monate lang 5.000 Euro pro Monat beträgt, beträgt das 13. Monatsgehalt ebenfalls 5.000 Euro.
In anderen Ländern wird das Jahresgehalt nicht durch 12, sondern durch 13 geteilt (im vorliegenden Beispiel wären das 65.000 Euro geteilt durch 13). In einigen Ländern wird das 13. Monatsgehalt auf der Grundlage eines Prozentsatzes des Gehalts berechnet.
Im Folgenden finden Sie einige Beispiele für die Berechnung des 13. und 14. Gehalts:
- Argentinien zahlt den Arbeitnehmer:innen ihr „Aguinaldo“ in zwei gleich hohen Raten. Der Betrag entspricht 50 % des höchsten Monatsgehalts, das der oder die Arbeitnehmende in den vorangegangenen Monaten erhalten hat.
- In Singapur ist die jährliche Lohnzulage (AWS) üblich und richtet sich nach der Gesamtperformance des Unternehmens. Sie entspricht in der Regel einem Monatslohn, kann aber niedriger ausfallen, falls das Unternehmen im betreffenden Jahr geringere Umsätze verzeichnet.
- In Spanien werden die verpflichtenden 13. und 14. Monatsgehälter auf Grundlage des Jahresgehalts berechnet und in der Regel anteilig als 14 zusätzliche Zahlungen gezahlt.
- In den Niederlanden gilt das 13. Monatsgehalt als „Urlaubs-/Feriengeld“. Es entspricht in der Regel einem Monatsgehalt und wird vor Beginn des Sommers im Mai gezahlt.
- Auf den Philippinen ist die Zahlung des 13. Monatsgehalts verpflichtend und muss bis zum 24. Dezember oder vor Vertragsende ausgezahlt werden, je nachdem, welcher Zeitpunkt früher liegt. Es entspricht einem Monatsgehalt und ist per Präsidialerlass vorgeschrieben.
- In Hongkong ist die Zahlung des 13. Monatsgehalts nicht verpflichtend, aber üblich. Gezahlt wird es entweder im Dezember oder vor dem chinesischen Neujahrsfest. Es ist in der Gehaltsabrechnung für den Monat, in dem es ausgezahlt wird, enthalten.
Wenden Sie sich an jeweils lokale Gehaltsbuchhalter:innen oder multinationale Dienste zur Gehaltsabrechnung, um die Berechnungen zum 13. Monatsgehalt korrekt auszuführen und Bußgelder oder Strafen zu vermeiden.
Ist das 13. Monatsgehalt steuerpflichtig?
In den meisten Ländern, die diese Art der Sonderzahlung vorschreiben, wird das 13. Monatsgehalt besteuert. Die Art und Höhe der Besteuerung ist allerdings unterschiedlich. Auf den Philippinen beispielsweise sind Zahlungen von über 90.000 Pesos steuerpflichtig. In Österreich werden das 13. und 14. Monatsgehalt mit einem Steuersatz von 6 % besteuert, der niedriger ist als der normale Steuersatz.
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