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Auswandern nach Spanien: ein Leitfaden für Expats und digitale Nomad:innen
Immigration
Autor
Das Deel-Team
Veröffentlicht
25 Februar, 2025
Letzte Aktualisierung
25 Februar, 2025

Inhaltsverzeichnis
Schritt 1: Vorbereitung Ihrer Dokumente für die Einwanderung in Spanien
Schritt 2: Regelung Ihrer Finanzen in Spanien
Schritt 3: Ein Haus oder eine Wohnung in Spanien finden
Schritt 4: Stellenangebote und Arbeitsvereinbarungen ansehen
Schritt 5: Gesundheitsversorgung in Spanien regeln und mit dem Bildungssystem vertraut machen
Schritt 6: So wird Ihr Aufenthalt in Spanien sicher
Schritt 7: In die spanische Kultur eintauchen
Das Wichtigste in Kürze
- Spanien bietet relativ niedrige Lebenshaltungskosten und hohe Lebensqualität. Deshalb ist es beliebt bei Expats.
- Wer sich für eines der vielen spanischen Visa bewerben und auf Jobsuche begeben will, sollte dies gründlich recherchieren und sorgfältig planen.
- Der Leitfaden von Deel zeigt Ihnen Schritt für Schritt, wie Sie das spanische Visaverfahren problemlos meistern und ein neues Zuhause finden.
Spanien ist ein beliebtes Ziel für Arbeitnehmer:innen. Die Zahl der im Land lebenden Ausländer:innen ist in den vergangenen Jahren exponentiell gestiegen. Remote-Arbeit ist inzwischen generell weit verbreitet, und immer mehr Expats und digitale Nomad:innen sind auf der Suche nach einem günstigeren und entspannteren Leben in einem anderen Land mit angenehmem Klima. Und viele entscheiden sich dafür, nach Spanien auszuwandern.
Spanien macht es Ausländer:innen auch zunehmend leichter, eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung zu bekommen oder die spanische Staatsangehörigkeit zu erhalten. Das Land ist EU-Mitglied, gehört zum Schengen-Raum und bietet verschiedene Möglichkeiten für eine Aufenthaltserlaubnis, darunter das sogenannte „Goldene Visum“.
Ein Umzug nach Spanien kann sich lohnen, aber man muss auch so manche Hindernisse überwinden und Fallstricke vermeiden. Der Schlüssel für einen erfolgreichen Auslandsaufenthalt ist daher eine gründliche Vorbereitung. Unser Leitfaden führt Sie durch alle notwendigen Schritte, damit Sie erfolgreich in Ihr neues Leben in Spanien starten.
Schritt 1: Vorbereitung Ihrer Dokumente für die Einwanderung in Spanien
Bevor Sie nach Spanien ziehen, müssen Sie sich vergewissern, dass Sie die Voraussetzungen für einen Aufenthalt im Land erfüllen und gegebenenfalls das erforderliche Visum beantragen. Dabei müssen Sie Folgendes beachten:
EU-Länder
Wenn Sie aus einem EU-Land kommen oder aus der Schweiz, dann haben Sie Glück! Sie müssen kein Visum beantragen und können überall in Spanien ungehindert leben, arbeiten und studieren. Britische Staatsbürger:innen, die schon vor dem 1. Januar 2021 im Land waren, können ihren Wohnsitz bei der spanischen Ausländerbehörde (Servicio de Extranjería) anmelden.
Wenn Sie sich länger als 90 Tage im Land aufhalten wollen, müssen Sie allerdings unabhängig von Ihrer Staatsangehörigkeit eine Aufenthaltsgenehmigung beantragen.
Spanische Visa für Nicht-EU-Bürger:innen
Für Nicht-EU-Bürger:innen, die in das Land einreisen möchten, bietet die spanische Regierung verschiedene Visa-Optionen:
- Touristenvisum: Erlaubt einen Aufenthalt von maximal 90 Tagen innerhalb eines Jahres. Genug, um den Lebensstil und die Kultur zu erleben.
- Visum für Arbeitssuchende: Wenn Sie nachweisen, dass Sie Ihren Lebensunterhalt selbst bestreiten können, haben Sie die Möglichkeit, bis zu neun Monate (mit Verlängerungsoption) nach Arbeit im Sektor Ihrer Wahl zu suchen.
- Visum für Saisonarbeit: Sie können bis zu neun Monate oder für die Dauer Ihres Arbeitsvertrags in Spanien bleiben. Gilt hauptsächlich für bestimmte Branchen wie Einzelhandel, Gastgewerbe und Baugewerbe.
- Visum für Unternehmensgründer:innen: Präsentieren Sie Ihre Geschäftsidee und erhalten Sie die Chance, Ihr Unternehmen in Spanien zu gründen.
- Visum für Selbstständige: Registrieren Sie sich als Freiberufler:in oder Einzelunternehmer:in. Die Registrierungsgebühr beträgt 7.200 € (7.200 $).
- Visum für digitale Nomad:innen (derzeit nur in Englisch verfügbar): Wenn Sie nachweisen können, dass Sie ein Monatseinkommen in Höhe von etwa 3.040 € (3.200 $) und Ersparnisse in Höhe von 36.500 € (38.000 $) haben, können Sie bis zu zwei Jahre lang Ihrer Remote-Arbeit nachgehen.
- Wohnsitzvisum: Beantragen Sie einen ein- bis dreijährigen Aufenthalt in Spanien mit einem spanischen Sponsor. Sie müssen Ihre Aufenthaltserlaubnis innerhalb der ersten 90 Tage erhalten und können sie verlängern, so lange Ihr Arbeitsvertrag läuft.
- Ruhestandsvisum (D7): Wenn Sie als Rentner:in nachweisen, dass Sie über ausreichende Mittel aus passivem Einkommen verfügen, dann sind Sie aufenthaltsberechtigt.
- „Goldenes Visum“: Durch geschäftliche Investitionen in Spanien in Höhe von mehr als 250.000 € (260.000 $) sichern Sie sich einen unbefristeten Aufenthalt.
Spanien beteiligt sich zudem am Blue-Card-Programm der EU zur Förderung der weltweiten Mobilität. Um als Antragsteller:in Erfolgsaussichten zu haben, müssen Sie mindestens das 1,5-fache des landesweiten Durchschnitts verdienen und mindestens fünf Jahre Berufserfahrung in ihrem Bereich haben.
Wenn Sie bereits eine Aufenthaltserlaubnis haben, können Ihre direkten Familienangehörigen, also Ehepartner:innen und abhängige Familienangehörige, ein Visum für die Familienzusammenführung beantragen.
Spanische Visa mit Sponsor
Reisende aus Nicht-EU-Ländern, die nicht mit einem spanischen Staatsbürger bzw. einer spanischen Staatsbürgerin verheiratet sind, benötigen einen rechtmäßigen Sponsor, um dort zu arbeiten. Das ist entweder ein Arbeitgeber oder ein Employer of Record (EOR). Er muss nachweisen, dass er vor der Suche im Ausland versucht hat, Personen aus EU-Mitgliedstaaten einzustellen.
Checkliste der wichtigsten Einwanderungsdokumente
Bevor Sie den Antrag auf ein spanisches Visum stellen, sollten Sie alle erforderlichen Dokumente zusammentragen, um Verzögerungen und Komplikationen zu vermeiden. Je nach Art Ihres Visums kann dies folgende Dokumente umfassen:
- Reisepass (sowie Kopien): Vergewissern Sie sich, dass Ihr Reisedokument mindestens sechs Monate nach dem geplanten Aufenthalt noch gültig ist und mindestens zwei leere Seiten hat.
- Fotos in Passgröße: Die Standardmaße sind 35 mm x 45 mm, und das Foto sollte nicht älter sein als sechs Monate.
- Antragsformular für das Visum: Laden Sie das Antragsformular herunter, füllen Sie es aus und unterschreiben Sie es. Beachten Sie dabei die spezifischen Anforderungen der Art Ihres Visums.
- Ausreisenachweis: Stellen Sie eine Kopie Ihrer Bordkarte oder Ihrer Fahrkarte für öffentliche Verkehrsmittel bereit.
- Versicherungsunterlagen: Weisen Sie nach, dass Sie während Ihres Aufenthalts eine Krankenversicherung in Höhe von mindestens 30.000 € (31.500 $) haben.
- Angaben zur Unterkunft: Geben Sie die Adresse an, unter der Sie sich während der Dauer Ihres Visums voraussichtlich aufhalten werden.
- Beschäftigungsnachweis: Wenn Sie ein Arbeitsvisum beantragen, dann legen Sie Ihr Beschäftigungsangebot oder Ihren unterzeichneten Arbeitsvertrag vor.
- Strafregisterauskunft: Bei einigen Visa sind möglicherweise ein polizeiliches Führungszeugnis und Fingerabdrücke erforderlich.
- Bildungsabschlüsse: Legen Sie einen Qualifikationsnachweis für die Arbeit in dem von Ihnen gewählten Bereich vor.
- Finanzielle Unterlagen: Bei vielen spanischen Visa müssen Sie nachweisen, ob Sie ausreichende Mittel haben. Dies soll sicherstellen, dass Sie keine Belastung für den Staat sind.
- Heirats- und Geburtsurkunden: Diese Dokumente brauchen Sie, wenn Sie mit Ihrer Familie umziehen und ein Visum für abhängige Familienangehörige beantragen möchten.
Beglaubigungen und Übersetzung von Dokumenten ins Spanische
Bei bestimmten Dokumenten können die spanischen Behörden eine Beglaubigung verlangen. Wenn Ihr Land nicht unter das Haager Abkommen fällt, kann das spanische Konsulat oder die spanische Botschaft bei Ihnen vor Ort Ihre Unterlagen beglaubigen. Dokumente wie Geburts- und Heiratsurkunden müssen Sie möglicherweise auch übersetzen lassen. Es ist ratsam, hierfür einen professionellen Dienst in Anspruch zu nehmen, der die Richtigkeit der Übersetzung prüfen und Ihnen ein beglaubigtes Dokument ausstellen kann.
Schritt 2: Regelung Ihrer Finanzen in Spanien
Sorgfältig planen müssen Sie jedoch nicht nur die bürokratischen Aspekte. Über Ihre Finanzen Bescheid zu wissen und diese zu regeln, ist ein entscheidender Erfolgsfaktor bei der Vorbereitung auf Ihre Auswanderung nach Spanien. Mit einer guten Finanzplanung können Sie einen komfortablen Lebensstil genießen und trotzdem etwas Geld sparen. Dabei sollten Sie Folgendes beachten:
Lebenshaltungskosten in Spain
Beachten Sie, dass das Leben in Spanien mit folgenden Kosten verbunden ist:
- Miete: In Großstädten kostet eine Ein-Zimmer-Wohnung in der Regel etwa 800 € (850 $), in kleineren Städten und Orten etwa 600 € (630 $).
- Immobilienkauf: Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern sind Immobilien in Spanien relativ günstig, es gibt allerdings hohe Anfangskosten. Die Immobilienpreise liegen je nach Region bei durchschnittlich 1.300 € bis 4.400 € pro Quadratmeter.
- Essen und Trinken: Lebensmittel sind im Allgemeinen erschwinglich (durchschnittlich 50 € pro Woche und Person) und das Angebot preisgünstiger Weißprodukte nimmt stetig zu. Auch die lokalen Restaurants sind preiswert. Ein Essen für zwei Personen kostet mitunter nur 15 € (16 $).
- Transport: Benzinkosten und Mautgebühren sind vergleichbar mit denen der meisten westeuropäischen Länder. Öffentliche Verkehrsmittel sind günstig, eine einfache Fahrt kostet etwa 1,50 € (1,60 $).
- Energieversorger: Spanien hat überschaubare Nebenkosten, im Durchschnitt zwischen 100 € und 150 € pro Monat, mit relativ stabilen Strompreisen.
Weitere Daten und Zahlen, Details und Informationen zu Lebenshaltungskosten in Spanien finden Sie hier.
Das spanische Steuerwesen
Steuern sind ein weiteres wichtiges Element, das man bei einem Umzug bedenken sollte. Achten Sie bei der finanziellen Planung Ihres Lebens in Spanien also darauf, die steuerlichen Auswirkungen im Blick zu behalten. Das Land hat ein progressives Steuersystem und die Steuersätze sind von der Einkommensklasse abhängig, wie in Deutschland. Die allgemeinen Steuersätze liegen zwischen 15 % und 50 %, können sich aber auch ändern.
Es gibt jedoch Ausnahmen vom Regelsteuersatz. Expats können zum Beispiel für die besondere spanische Einkommensteuerregelung für nicht ansässige Personen in Frage kommen, die auch als Beckham-Gesetz bezeichnet wird. Dabei zahlen Sie auf in Spanien erzielte Einkünfte einen pauschalen Steuersatz von 24 %, wenn Sie in den vergangenen fünf Jahren nicht im Land wohnhaft waren.
Immobilienbesitzer müssen neben der Einkommensteuer auch Grundsteuer zahlen (Impuesto sobre Bienes Inmuebles, IBI). Diese Steuer beträgt in der Regel zwischen 0,3 % und 0,5 % des Immobilienwerts, kann sich aber auch auf bis zu 0,8 % belaufen.
Sie sollten sich vergewissern, bei welcher spanischen Behörde Sie Steuern zahlen müssen und ob es ein Doppelbesteuerungsabkommen zwischen Spanien und Ihrem Heimatland gibt, damit Sie nicht doppelt Steuern zahlen.
Banken und Wechselkurse in Spanien
Wenn Sie ein spanisches Bankkonto haben, ist es einfacher, Ihre Finanzen zu regeln. Vielfach ist dies sogar eine Voraussetzung. Wählen Sie also eine Bank mit guten Konditionen aus.
Es gibt zahlreiche lokale und internationale Banken, bei denen Sie ein spanisches Bankkonto eröffnen können. Bedenken Sie, dass Sie in den meisten Fällen eine Filiale in Ihrer Nähe aufsuchen müssen. Sie müssen auch einen Nachweis Ihrer Identität, Adresse und Beschäftigung vorlegen.
Um ein Konto zu eröffnen, benötigen Sie zudem eine spanische Steuernummer (Número de Identificación Fiscal, NIF). Diese Nummer können Sie bei einem Finanzamt in Ihrer Nähe beantragen, bevor Sie zur Bank gehen.
Wie auch in anderen EU-Ländern ist in Spanien der Euro die offizielle Währung. In größeren Städten können Sie Bargeld bequem in Geldwechselstuben („Cambio“) oder Hotels umtauschen.
Schritt 3: Ein Haus oder eine Wohnung in Spanien finden
Die Suche nach einer geeigneten Unterkunft ist nicht nur eine Voraussetzung für ein Visum, sondern ein entscheidender Schritt für den erfolgreichen Umzug. Befassen wir uns also ein wenig mit den Wohnmöglichkeiten in Spanien und damit, welche erforderlichen Schritte Sie diesbezüglich unternehmen sollten.
Mieten oder kaufen?
Immobilien sind in Spanien relativ günstig, daher könnten Sie einen Kauf in Erwägung ziehen. Vergewissern Sie sich, dass Sie über ausreichende Mittel verfügen, um die Vorlaufkosten zu decken. Hierzu zählen etwa Kautionen, Grunderwerbsteuer und Versicherungsgebühren.
Spanische Immobilien sind möglicherweise renovierungsbedürftig. Daher ist es ratsam, ein Budget für etwaige Renovierungsarbeiten einzuplanen.
Wenn Ihr Aufenthalt nur von kurzer Dauer ist oder Sie sich nicht sicher sind, wo Sie in Spanien wohnen möchten, ist es vielleicht praktischer, eine Unterkunft zu mieten. Vor allem, wenn Sie in der Hochsaison, etwa in den Sommermonaten, in beliebte Städte wie Barcelona, Madrid oder Valencia reisen, sollten Sie sich rechtzeitig um eine Unterkunft kümmern.
Wohnungssuche in Spanien
In Spanien gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Wohnmöglichkeiten. Sie reichen von modernen Wohnblocks bis hin zu eher traditionellen Altbauten. In älteren Gebäuden sollten Sie allerdings auf mögliche Probleme vorbereitet sein, etwa bei Sanitär- und Elektroinstallationen.
Auf lokalen Websites wie Idealista, Fotocasa und Pisos können Sie nach verfügbaren Häusern oder Wohnungen suchen und dabei nach Art der Unterkunft, Budget und gewünschtem Ort filtern.
Digitalen Nomad:innen auf der Suche nach einer geeigneten Unterkunft bieten sich in Spanien zahlreiche Optionen mit guter Internetverbindung sowie moderner Einrichtung und Ausstattung für Kurz- oder Langzeitmieten. Oft sind Vermieter auf der Suche nach genau dieser Zielgruppe. Daher kann man gut verhandeln und findet relativ leicht eine perfekte Unterkunft.
Wenn Sie sie gefunden haben, sehen Sie sich den Mietvertrag genau an. Er sollte Folgendes enthalten:
- Eine genaue Beschreibung der Unterkunft
- Den vereinbarten Betrag der Miete
- Etwaige Kautionszahlungen, in der Regel zwei Monatsmieten
- Die Laufzeit des Mietvertrags, in der Regel ein Jahr
- Ihre Pflichten bezüglich der Unterkunft
- Informationen dazu, ob Haustiere erlaubt sind
Machen Sie sich mit der Wohnsituation in Spanien vertraut und unternehmen Sie diese notwendigen Schritte. Dann sind Sie bestens gerüstet für ein komfortables und bequemes Leben in Ihrer neuen Heimat.
Schritt 4: Stellenangebote und Arbeitsvereinbarungen ansehen
Ein Blick auf Stellenangebote in Spanien kann ernüchternd, aber auch interessant sein. Jeder dritte Expat ist unzufrieden mit dem Arbeitsmarkt. 78 % finden allerdings, dass ihr Einkommen auf lange Sicht für den gewünschten Lebensstil ausreicht. Außerdem ist Spanien offen für Remote-Arbeiter:innen, die ein Visum für digitale Nomad:innen beantragen können.
Der spanische Arbeitsmarkt
Wenn Sie eine Arbeitserlaubnis haben und sich auf den spanischen Arbeitsmarkt begeben wollen, dann informieren Sie sich über die Branchentrends und finden Sie heraus, welche Jobprofile gefragt sind. Nutzen Sie globale Plattformen wie LinkedIn und Indeed, oder lesen Sie Studien wie die des European Centre for the Development of Vocational Training (CEDEFOP). Laut dem Bericht aus dem Jahr 2023 wird in Spanien vor allem Verwaltungs- und Pflegepersonal gesucht.
Über lokale Jobwebsites wie InfoJobs, Tecnoempleo und Indeed können Sie Ihre Suche stärker eingrenzen. Spanien ist ein beliebtes Reiseziel, daher gibt es viele Beschäftigungsmöglichkeiten im Gastgewerbe, in Restaurants und in der Reisebranche.
Viele Stellenangebote setzen gute Spanischkenntnisse voraus. Sie sprechen leider nur Deutsch oder Englisch? Wenn Sie die Sprache nicht fließend beherrschen, können Sie sich auf Plattformen wie EnglishJobs und Europe Language Jobs nach Arbeitgebern umsehen, die keinen Wert auf spanische Sprachkenntnisse legen.
Die spanische Arbeitskultur
In Spanien legt man nicht so viel Wert auf Effizienz, dafür umso mehr auf den Aufbau langfristiger Beziehungen zu Kunden und Partnern. Oft zieht man es vor, sich persönlich zu treffen, statt nur digital zu kommunizieren. Es ist auch üblich, Kunden und Partnern individuelle Geschenke zu machen.
Auch wenn die spanische Unternehmenskultur etwas Besonderes ist, gelten ähnliche Arbeitszeiten wie in vielen anderen europäischen Ländern. Beschäftigte arbeiten in der Regel von Montag bis Freitag von 9 bis 18 Uhr mit einer einstündigen Pause.
Schritt 5: Gesundheitsversorgung in Spanien regeln und mit dem Bildungssystem vertraut machen
Sobald Sie Ihren Wohnsitz in Spanien haben, erhalten Sie Zugang zum guten öffentlichen Gesundheits- und Bildungssystem des Landes. Je nach Ihren Bedürfnissen, Präferenzen und Ihren verfügbaren Mitteln können Sie folgende Möglichkeiten in Betracht ziehen.
Das spanische Gesundheitssystem
In Spanien ansässige Personen haben Zugang zum landesweiten Gesundheitsdienst, dem Servicio Nacional de Salud (SNS). Die Qualität der Versorgung ist im Allgemeinen hoch. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) nimmt das Land weltweit einen guten Platz ein. Für Arzttermine, Untersuchungen und verschreibungspflichtige Leistungen können geringe Gebühren anfallen.
Darüber hinaus gibt es in ganz Spanien günstige private Krankenversicherungen. Niedergelassene Ärzt:innen arbeiten oft in separaten Abteilungen der öffentlichen Krankenhäuser. Sie können sich entweder direkt an sie wenden oder sich von Hausärzt:innen überweisen lassen.
Bei der Wahl zwischen öffentlicher und privater Gesundheitsversorgung sollten Sie bedenken, dass es für Behandlungstermine oft Wartelisten gibt. Bei einer privaten Krankenversicherung hat man sofort Zugang zu Hausärzt:innen und Spezialist:innen.
Bildungsangebote in Spanien
Ähnlich wie bei der Gesundheitsversorgung können Kinder von Expats in Spanien öffentliche und private Schulen besuchen. Für Personen im Alter von 6 bis 18 Jahren gilt eine allgemeine Schulpflicht. Die Optionen sind öffentliche Schulen, konfessionelle Privatschulen, internationale Schulen oder auch Hausunterricht.
Im Bereich der Hochschulbildung hat Spanien renommierte Einrichtungen wie die Universitäten von Madrid, Barcelona und Valencia. Die Studiengebühren für EU-Bürger:innen beginnen bei etwa 500 € (520 $) pro Jahr. Nicht-EU-Bürger:innen müssen allerdings zwischen 3,000 € bis 5,000 € (3.150 $ bis 5.300 $) bezahlen. Um Geld zu sparen, könnten Sie in diesem Fall die spanische Staatsbürgerschaft in Betracht ziehen.
Schritt 6: So wird Ihr Aufenthalt in Spanien sicher
Spanien ist im Allgemeinen bekannt für seine niedrige Kriminalitätsrate. Sie sollten allerdings mögliche Risiken kennen. Das gilt vor allem für Gebiete wie etwa die Costa del Sol rund um Málaga in Andalusien, die Gegend um Alicante, die Kanarischen Inseln, Mallorca oder Barcelona. Dort gibt es viele Touristen, die Langfinger und Taschendiebe anziehen. Es kommt auch zu Einbrüchen und Autodiebstählen, Gewaltverbrechen sind allerdings relativ selten.
In Notfällen können Sie sich an die spanische Notrufnummer 112 wenden oder die Botschaft Ihres Landes um Hilfe bitten.
In den vergangenen Jahren gab es immer öfter Hitzewellen und Waldbrände. Ziehen Sie es in Betracht, in eine Klimaanlage zu investieren oder in eine Luftreinigungsanlage, damit Sie auch in den Sommermonaten sicher sind und es komfortabel haben. Wenn Sie sich Sorgen machen im Zusammenhang mit Waldbränden, können Sie sich an die speziell hierfür vorgesehene Telefonnummer 117 wenden.
Schritt 7: In die spanische Kultur eintauchen
Haben Sie alle diese Punkte beachtet? Dann entspannen Sie sich und genießen Sie die Kultur Ihres neuen Heimatlandes. Die Anpassung an das Leben in Spanien bedeutet, die dortigen Gebräuche und Traditionen zu verinnerlichen. Die folgenden wichtigen Aspekte sollten Sie sich merken. Und es gibt noch viel mehr zu entdecken.
- Das Verhältnis zu Portugal: Spanien hat zwar eine gemeinsame Grenze mit Portugal. Die beiden Länder haben aber jeweils ihre eigene, einmalige Kultur.
- Kleidung: Spanier:innen kleiden sich zurückhaltend und legen Wert auf stilvolle Kleidung. In der Öffentlichkeit sollten Sie es vermeiden, Strandkleidung zu tragen oder barfuß zu laufen.
- Cafés: Wie in Italien und Frankreich gibt es in Spanien eine ausgeprägte Café-Kultur. Die Bevölkerung verbringt oft einen großen Teil des Tages damit, im Freien Kaffee zu trinken.
- Folklore: Spanien hat vielfältige kulturelle Traditionen; dazu zählen traditionelle Musik und Tanzformen wie etwa Flamenco. Erleben Sie diese Seiten spanischer Folklore in den lokalen Bars und bei kulturellen Veranstaltungen.
Herzlich willkommen in Spanien
Spanien ist ein tolles Land für Expats, von Madrid bis zur Costa del Sol. Sie kommen in den Genuss relativ niedriger Lebenshaltungskosten, abwechslungsreicher Lebensgewohnheiten und einer lebendigen Kulturlandschaft.
Wer eine Auswanderung nach Spanien in Erwägung zieht, kann durch sorgfältige Recherche und Planung dafür sorgen, dass der Umzug reibungslos verläuft. Deel bietet zusätzliche Unterstützung und begleitet Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen bei der Beantragung von Visa und ist beim Abschluss von Versicherungen behilflich.
Sehen Sie sich an, wie Deel Ihnen bei der Beantragung eines spanischen Visums für digitale Nomad:innen helfen kann. Und im Blog von Deel gibt es Artikel mit weiteren Informationen zu Ortswechseln ins Ausland.
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