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12 min read
Steueridentnummer
Recht & Compliance
Autor
Das Deel-Team
Letzte Aktualisierung
04 April, 2025
Veröffentlicht
04 April, 2025

Inhaltsverzeichnis
Woher bekommt man die Steueridentifikationsnummer?
Wie findet man seine Steueridentifikationsnummer heraus?
Wann benötigt man die Steueridentifikationsnummer?
Steueridentifikationsnummer vs. Steuernummer
Kleinunternehmer-Identifikationsnummer
Welche Informationen sind mit der Steueridentifikationsnummer verknüpft?
Globale Gehaltsabrechnungen korrekt erstellen
Das Wichtigste in Kürze
- Jede in Deutschland gemeldete Person erhält eine lebenslang gültige Steueridentifikationsnummer, die vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) vergeben wird. Sie dient der eindeutigen Identifikation im Steuersystem.
- Auch wenn sie fast identisch klingen, existiert ein Unterschied zwischen der Steueridentifikationsnummer und der Steuernummer. Während die Steuer-IdNr. lebenslang gleich bleibt und bundesweit gültig ist, wird die Steuernummer vom jeweiligen Finanzamt vergeben und kann sich bei Umzug oder Änderungen im Steuerstatus ändern.
- Wer seine Steuer-IdNr. nicht weiß, kann sie über das BZSt erneut anfordern oder in offiziellen Dokumenten wie dem Einkommensteuerbescheid oder der Lohnsteuerbescheinigung nachsehen. Sie wird unter anderem bei der Steuererklärung, für Gehaltsabrechnungen, Kindergeldanträge und Rentenbesteuerung benötigt.
Um im Finanzsystem eindeutig zugeordnet zu werden, gibt es sogenannte Steueridentifikationsnummern - auch Tax Identification Number (TIN) genannt. Sie sind eindeutige Identifikatoren, die von Regierungen verwendet werden, um Steuerzahler für Steuerzwecke zu identifizieren. Das Format und die Verwendung von TINs variieren von Land zu Land. In Deutschland existiert zu diesem Zweck die Steueridentifikationsnummer, eine eindeutige zuordenbare Nummer, die alle hier ansässigen Personen besitzen. Sie wird vom Finanzamt verwendet, um Sie als Person in steuerrechtlichen Angelegenheiten zu identifizieren. Diese Nummer besteht immer aus einer elfstelligen Ziffern- und Buchstabenfolge.
Seit 2011 wurde das bisherige papiergebundene Verfahren der Lohnsteuerkarte abgeschafft und durch das elektronische Lohnsteuerabzugsmerkmal-Verfahren (ELStAM) ersetzt. Dadurch liegt die Zuständigkeit für die Lohnsteuermerkmale (z. B. Steuerklasse, Freibeträge, Kirchensteuermerkmal) seit dem vollständig bei den Finanzämtern. Die Steueridentifikationsnummer wird im Geschäftsalltag und Schriftverkehr auch häufig folgendermaßen genannt:
- Steuerliche Identifikationsnummer
- Persönliche Identifikationsnummer
- Identifikationsnummer
- Steuer-IdNr.
- SteuerID
- IdNr.
Woher bekommt man die Steueridentifikationsnummer?
Das Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) ist die einzige Behörde in Deutschland, die die elfstellige Steuer-Identifikationsnummer (Steuer-IdNr.) vergibt. Diese Nummer ist ein Leben lang gültig und ändert sich auch nicht, beispielsweise bei einer Heirat oder bei einem Umzug. Seit der Einführung im Jahr 2007 hat das BZSt jeder in Deutschland registrierten Person eine Identifikationsnummer zugeteilt. Die Nummer kann über ein Online-Formular des BZSt angefordert werden. Neugeborene sowie Personen, die erstmals offiziell in Deutschland wohnen und hier ihren Wohnsitz anmelden, erhalten die Nummer automatisch bei der Anmeldung bei den entsprechenden Meldebehörden.
Die Steuer-IdNr. muss nicht gesondert beantragt werden, da sie automatisch vergeben wird, sobald eine Person in Deutschland gemeldet ist. Für Neugeborene oder beim ersten Zuzug nach Deutschland, nachdem hier der Wohnsitz angemeldet wurde, erfolgt die Vergabe der Identifikationsnummer bei der Anmeldung bei den Meldebehörden*.*
Wie findet man seine Steueridentifikationsnummer heraus?
Falls das ursprüngliche Schreiben mit der Steuer-IdNr. nicht mehr auffindbar ist, kann die Nummer über das Bundeszentralamt für Steuern erneut angefordert werden. Dazu muss ein Formular auf der Webseite des BZSt ausgefüllt werden. Nach Befüllen des Formulars wird die lebenslang gültige Steuer-IdNr. nach kurzer Zeit erneut vom Bundeszentralamt mitgeteilt.
Zudem wird die Nummer auf verschiedenen offiziellen Dokumenten festgehalten, wodurch man seine Steueridentifikationsnummer auf indirektem Wege herausfinden kann:
- Einkommensteuerbescheid: Auf dem Einkommensteuerbescheid steht die IdNr. auf der linken, oberen Seite des Dokumentes, direkt oberhalb der Steuernummer.
- Lohnsteuerbescheinigung: Unter dem Punkt Identifikationsnummer auf der Lohnsteuerbescheinigung ist die IdentNr. zu finden.
- Informationsschreiben des Finanzamtes: In Informationsschreiben deines Finanzamtes ist die Steuer-ID neben der Steuernummer zu finden.
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Wann benötigt man die Steueridentifikationsnummer?
Die Steueridentifikationsnummer (Steuer-IdNr.) wird in Deutschland für verschiedene steuerliche und behördliche Zwecke benötigt. Hier sind die häufigsten Situationen, in denen sie erforderlich ist:
- Einkommensteuererklärung: Die Steuer-IdNr. muss bei der Abgabe der Steuererklärung angegeben werden.
- Arbeitgeber und Gehaltsabrechnung: Arbeitgeber benötigen die Steuer-IdNr., um die Lohnsteuer korrekt an das Finanzamt abzuführen.
- Kindergeldantrag: Bei der Beantragung von Kindergeld muss die Steuer-IdNr. sowohl des Kindes als auch der Eltern angegeben werden.
- Eröffnung eines Bankkontos: Banken fordern die Steuer-IdNr. für steuerliche Zwecke, insbesondere bei Kapitalerträgen.
- Rentenbezüge: Rentenkassen verwenden die Steuer-IdNr. zur Meldung steuerpflichtiger Renten an das Finanzamt.
- BAföG oder andere Sozialleistungen: Behörden können die Steuer-IdNr. zur Identifikation bei Anträgen auf finanzielle Unterstützung verlangen.
- Gewerbeanmeldung und Selbstständigkeit: Selbstständige und Gewerbetreibende benötigen die Steuer-IdNr. für steuerliche Angelegenheiten.
Steueridentifikationsnummer vs. Steuernummer
Eine weitere, steuerrechtlich wichtige Kennzahl, die zu Verwirrungen führen kann, ist die Steuernummer. Sie wird häufig mit der Steueridentifikationsnummer (Steuer-IdNr.) verwechselt. Sie sind jedoch zwei unterschiedliche Nummern im deutschen Steuersystem, die verschiedene Verwendungszwecke haben.
Hier sind die wichtigsten Unterschiede:
Merkmal | Steuer-IdNr. | Steuernummer |
---|---|---|
Gültigkeit | Lebenslang und ändert sich nie | Kann sich ändern (z. B. bei Umzug oder Heirat) |
Aufbau | 11-stellig, einheitlich | Unterschiedliche Länge, je nach Bundesland |
Zuständige Behörde | Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) | Jeweiliges Finanzamt |
Verwendungszweck | Einkommensteuer, Kindergeld, Sozialleistungen | Steuerliche Vorgänge, v. a. für Selbstständige und Unternehmen |
1. Steueridentifikationsnummer (Steuer-IdNr.)
- Wer sie erhält: Jede Person, die in Deutschland gemeldet ist (auch neugeborene und zugezogene Personen).
- Aufbau: Eine elfstellige Nummer, die lebenslang gültig ist und sich nie ändert.
- Verwendungszweck: Wird hauptsächlich für die Einkommensteuer genutzt, z. B. bei der Steuererklärung, von Arbeitgebern zur Lohnsteuerabführung oder für Sozialleistungen.
- Zuständige Behörde: Wird vom Bundeszentralamt für Steuern (BZSt) vergeben und verwaltet.
- Besonderheit: Sie dient der eindeutigen Identifikation einer Person im Steuersystem und bleibt lebenslang gleich, auch bei Umzügen oder Namensänderungen.
2. Steuernummer
- Wer sie erhält: Jede steuerpflichtige Person oder Firma, die beim zuständigen Finanzamt gemeldet ist.
- Aufbau: Eine variable Länge (meist 10 bis 11 Ziffern), abhängig vom Bundesland und Finanzamt.
- Verwendungszweck: Wird für allgemeine steuerliche Vorgänge genutzt, vor allem bei der Einkommensteuer, Gewerbesteuer und Umsatzsteuer (für Unternehmen und Selbstständige).
- Zuständige Behörde: Wird vom jeweiligen Finanzamt des Wohnorts oder Firmensitzes vergeben.
- Besonderheit: Die Steuernummer kann sich ändern, z. B. bei einem Wohnsitzwechsel oder wenn sich der Steuerstatus ändert (z. B. bei Selbstständigkeit).
Falls Sie Arbeitnehmer:in sind, reicht in den meisten Fällen die Steuer-IdNr. aus. Wenn Sie aber selbstständig sind oder eine Firma haben, bekommen Sie zusätzlich eine Steuernummer für Ihre steuerlichen Angelegenheiten.
Kleinunternehmer-Identifikationsnummer
Seit Januar 2025 vergibt das Bundeszentralamt für Steuern zudem die Kleinunternehmer-Identifikationsnummer (KU-IdNr.). Diese Nummer ist für Unternehmer:innen vorgesehen, die die Kleinunternehmerregelung in Anspruch nehmen und Geschäftsbeziehungen innerhalb der Europäischen Union unterhalten. Die Kleinunternehmerregelung ist eine gesetzliche Erleichterung für Betriebe mit geringem Umsatz, die dadurch von der Umsatzsteuer befreit sind. Ab dem 1. Januar 2025 kann diese Regelung auch grenzüberschreitend innerhalb der EU genutzt werden. Voraussetzung dafür ist die Beantragung einer KU-IdNr. sowie die Erfüllung bestimmter steuerlicher Vorgaben.
Welche Informationen sind mit der Steueridentifikationsnummer verknüpft?
Die Steueridentifikationsnummer ist mit den persönlichen Daten des Steuerpflichtigen verknüpft, die ausschließlich den Finanzbehörden zugänglich sind. Diese gespeicherten Informationen umfassen:
- Geburtsdatum
- Geburtsort
- Vor- und Nachname
- Geburtsname
- Doktortitel (falls vorhanden)
- Wohnanschrift
- Zuständiges Finanzamt
- Sterbedatum
Diese Daten dienen der eindeutigen Identifikation einer Person im deutschen Steuersystem.
Globale Gehaltsabrechnungen korrekt erstellen
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