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8 min read

Crowdsourcing: Definition und Vorteile

Employe of Record

Autor

Das Deel-Team

Letzte Aktualisierung

04 April, 2025

Veröffentlicht

04 April, 2025

Inhaltsverzeichnis

Was ist Crowdsourcing?

Verschiedene Arten des Crowdsourcing

Vorteile von Crowdsourcing

Die Grenzen des Crowdsourcing

So geht erfolgreiches Crowdsourcing

Das Wichtigste in Kürze
  • Crowdsourcing bezeichnet das Auslagern von Aufgaben an eine große Gruppe von Menschen („Crowd“), meist über das Internet, um deren kollektive Ressourcen zu nutzen.
  • Als Unternehmen können Sie so Ihre Effizienz, Innovation und Kundenbindung steigern, indem viele Menschen zeitgleich kreative oder spezialisierte Beiträge für Sie leisten.
  • Vom Crowdfunding über das Crowdtesting bis hin zur Citizen Science verfügt das Crowdsourcing über vielfältige Anwendungsgebiete und wird in zahlreichen Branchen zur Ideenfindung, Produktentwicklung und Problemlösung genutzt.

Was ist Crowdsourcing?

Beim Begriff „Crowdsourcing“ handelt es sich um eine Wortneuschöpfung aus den beiden Begriffen „Outsourcing“ und „Crowd“. Es handelt sich somit um eine Sonderform des Outsourcings.

Während Outsourcing die Auslagerung eines Arbeitsprozesses aus dem Unternehmen beschreibt, handelt es sich bei diesen in der Regel um externe Dienstleister, die eigens zu diesem Zweck beauftragt wurden.

Nicht so im Falle von Crowdsourcing. Hier findet das Crowdsourcing in Zusammenarbeit mit einer Crowd, zu deutsch Menschenmenge, statt, die zunächst in keiner Beziehung zum Unternehmen steht. In aller Regel handelt es sich bei der Crowd um eine Gruppe von Internetnutzer:innen.

Diese Crowd, also die große Gruppe von Menschen, unterstützt das Unternehmen bei der Erstellung von Inhalten, der Erbringung von Dienstleistungen oder der Ideengenerierung. Dank der zahlreichen Vorteile des Crowdsourcing erfreut es sich bei Start-ups und etablierten Unternehmen wie Lego oder McDonald’s gleichermaßen hoher Beliebtheit. Im folgenden Beitrag verrät Deel Ihnen, wie Sie Crowdsourcing nutzen können, um durch das Auslagern von Aufgaben die Intelligenz der Masse, die sogenannte Schwarmintelligenz, für sich zu nutzen.

Wer ist die Crowd?

Je nach Crowdsourcing-Projekt und -Zweck können sowohl die Zusammensetzung der teilnehmenden Gruppen als auch deren Motivationen für die Mitarbeit stark variieren.

Zum Beispiel kann es sich bei der Crowd um eine Gruppe an Personen handeln, die durch ihren Aufenthaltsort ein spezialisiertes Wissen oder einen spezialisierten Hintergrund vorweisen kann und für dessen Bereitstellung bezahlt wird.

Üblich ist auch die Mobilisierung freiwilliger Teilnehmer:innen für Crowdsourcing-Projekte. Diese nehmen teil, weil sie eine intrinsische Motivation zur Teilnahme aufweisen oder sich einen anderen Mehrwert davon erhoffen, zum Beispiel, indem sie ihre Präferenzen für das Produkt mit einbringen.

Die Mobilisierung von Teilnehmer:innen durch Schaffung ausreichender Anreize zählt zu einer der wesentlichen Aufgaben der Organisator:innen von Crowdsourcing-Projekten** **– aber mehr dazu später im Artikel.

Kurze Geschichte des Crowdsourcing

Erstmals tauchte der Begriff Crowdsourcing im Jahr 2006 in einem Wired-Artikel von Jeff Howe auf.

Tatsächlich gab es das Prinzip jedoch schon lange vor dem Internet. So riefen etwa die Ersteller des ersten Oxford English Dictionary im Jahre 1879 zur Einsendung von Beiträgen ein. Daraufhin gingen ganze sechs Millionen handschriftliche Vorschläge ein, die von Hand sortiert und bearbeitet wurden, bis im Jahr 1928 schließlich das erste Oxford English Dictionary veröffentlicht werden konnte. Bis heute nutzt das Oxford English Dictionary zur Unterstützung seiner Aktualisierungen unter anderem die Einsendungen von Freiwilligen.

Wie Sie sehen, ist das Prinzip des Crowdsourcing älter, als man auf den ersten Blick meinen könnte. Dennoch konnte es erst mit der Etablierung des Internet** **2.0 wirklich an Fahrt aufnehmen. Das begann etwa im Jahr 2004, als Nutzer:innen Inhalte erstmals auch beitragen und generieren konnten. Seitdem haben sich zahlreiche Unterformen des Crowdsourcing entwickelt, deren wesentliche Ausprägungen wir Ihnen im Folgenden vorstellen:

Verschiedene Arten des Crowdsourcing

Crowdwisdom

Projekte, die Crowdwisdom, zu deutsch „Weisheit der Masse“, für sich nutzen, bündeln das Wissen und die Kompetenzen einer großen Gruppe von Menschen. Als eines der ersten und erfolgreichsten Beispiele – und das wohl bekannteste Beispiel für Crowdsourcing als solches – gilt Wikipedia.

Die kostenlose, kollaborative Online-Enzyklopädie wurde im Jahr 2001 mit dem Ziel ins Leben gerufen, das gesamte Wissen der Menschheit an einem Ort zu sammeln. Sämtliche Artikel wurden und werden ohne monetäre Gegenleistung von freiwilligen Verfasser:innen erstellt. Jede Person mit einem Internetzugang kann Wikipedia-Artikel anonym erstellen oder bearbeiten.

Verfasser:innen und Bearbeiter:innen von Wikipedia-Beiträgen weisen bei ihrer Arbeit oft eine hohe intrinsische Motivation auf, da sie mit ihrer Leistung dazu beitragen, das Wissen der Plattform allen Menschen mit einem Zugang zum Internet weltweit kostenlos zur Verfügung zu stellen. Klar geregelte interne Prozesse sorgen für die Kontrolle und Sicherung der Qualität der Inhalte. Darüber hinaus kommen spezialisierte Gremien zum Einsatz, wie zum Beispiel interne Vermittlungsausschüsse, die bei inhaltlichen Differenzen zwischen Ersteller:innen einschreiten.

Zu den weiteren Beispielen für Projekte, die durch kollektive Fähigkeiten verwirklicht wurden, zählen Open-Source-Projekte wie Mozilla Firefox oder Linux, hinter denen eine globale Gemeinschaft an Entwickler:innen steht.

Crowdfunding

Beim Crowdfunding finanziert eine breite Masse an Menschen durch die Einsendung einzelner, mitunter auch kleinerer Beträge, gemeinsam ein größeres Projekt. Die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig und reichen von der finanziellen Unterstützung von Einzelpersonen in persönlichen Ausnahmesituationen bis hin zur Förderung von Start-ups, die Startkapital für den Aufbau ihres Unternehmens benötigen. Zu den bekanntesten Crowdfunding-Plattformen gehören etwa Kickstarter und GoFundMe.

Crowdlabor

Bei Crowdlabor, auch Microtasking genannt, werden große Projekte in viele kleine Teilaufgaben aufgeteilt. Eine der wohl bekanntesten Plattformen hierfür ist Amazon Mechanical Turk. Dabei übernehmen einzelne Personen gegen Bezahlung entsprechende kleine Aufgaben, auch Mikroaufgaben genannt.

Crowd-Kreativität

Durch die Nutzung von Crowd-Kreativität können Unternehmen dank der Beiträge Freiwilliger ihren Ideenfindungsprozess erweitern oder auslagern. Oft wird diese Art von Crowdsourcing auch mit Crowdvoting kombiniert: Nutzer:innen reichen also nicht nur Beiträge ein, sondern können auch über die aus ihrer Sicht gelungensten Beiträge entscheiden.

Als ein Vorzeigebeispiel für die Kombination von Crowd-Kreativität und Crowdvoting gilt LEGO Ideas. Bei dem Crowdsourcing-Projekt können Nutzer:innen sowohl Ideen für neue Sets einreichen, als auch darüber abstimmen.

Crowdmapping

Beim Crowdmapping handelt es sich um eine Form des Crowdsourcing, bei der Nutzer:innen durch räumliche Informationen bei der Erstellung und Ausarbeitung von Karten unterstützen.

Als eines der größten und erfolgreichsten Beispiele für Crowdmapping gilt die OpenStreetMap (OSM), die von freiwilligen Mappern auf der ganzen Welt erstellt und fortlaufend aktualisiert wird. Damit bietet sie eine von der Community erstellte Alternative zu Google Maps, die sich kostenlos mit anderen Diensten verknüpfen lässt. Sie bietet außerdem detaillierte Informationen abseits des Straßenverkehrs, die sich an den Wünschen von Nutzer:innen orientieren – zum Beispiel zu Rad- oder Wanderwegen oder barrierefreien Routen.

Darüber hinaus wird die OSM auch für gemeinnützige Zwecke eingesetzt. So hilft das Team der Humanitarian OpenStreetMap etwa dabei, die Ausmaße von Naturkatastrophen wie Flutkatastrophen oder Waldbränden sowie den Ausbruch von Krankheiten zu verorten, und unterstützt damit bei der gezielten Bereitstellung von Hilfen.

Crowdtesting

Das Crowdtesting, auch Crowdsourced Testing genannt, bezeichnet eine Methode, um zum Beispiel das Testen von Software outzusourcen. Die schnelle, effektive und kostengünstige Methode ermöglicht es, eine Anwendung unter realen Nutzungsbedingungen zu testen und Fehler oder Probleme bei der Usability sowie bei der Performance zu identifizieren. Genutzt wird sie zum Beispiel von Unternehmen wie AirBnb, Microsoft oder Uber.

Citizen Science

Bei Citizen-Science-Projekten, auch als Bürgerwissenschaft oder Bürgerforschung bekannt, handelt es sich um eine weitere Unterform des Crowdsourcing. Sie nutzen die Hilfe von freiwilligen Teilnehmer:innen, um Daten für wissenschaftliche Projekte zu sammeln, zu analysieren oder zu kategorisieren. Bei „Zooniverse“ handelt es sich um wohl eine der bekanntesten Crowdsourcing-Plattformen für Citizen-Science-Projekte.

Crowd Forecasting

Auch beim Crowd Forecasting handelt es sich um eine Methode, die sich die kollektive Intelligenz zunutze macht. Sie stützt sich auf Untersuchungen, nach denen die gesammelte Einschätzung einer großen Gruppe von Laien im Vergleich zu der von Expert:innen mit Zugriff auf spezialisierte Informationen um bis zu 30 Prozent akkurater darin sein kann, die Wahrscheinlichkeit des Eintretens eines zukünftigen Ereignisses vorauszusagen.

Zu den Plattformen, die sich auf Basis des Crowd Forecasting auf das Treffen von Vorhersagen spezialisiert haben, zählen Augur oder Good Judgement Open.

*Quelle nur auf Englisch verfügbar.

Vorteile von Crowdsourcing

Die potenziellen Vorteile des Crowdsourcing sind so unterschiedlich wie die zahlreichen Einsatzgebiete. Für seinen Einsatz von Unternehmen lassen sich jedoch folgende Vorteile festhalten:

  • Gesteigerte Marken- und Kundenbindung: Durch die Wertschätzung der eigenen Beiträge erhöht sich die Markenbindung der teilnehmenden Personen. Zu Konzepten und Produkten, welche die Kund:innen selbst mitgestaltet haben, bauen sie zusätzlich eine erhöhte Bindung auf. Durch positive Reaktionen können sie zu Markenbotschafter:innen werden und Mundpropaganda für die Marke generieren.
  • Hohe Innovation und Vielfalt: Der Input einer großen Gruppe an Menschen ermöglicht es, für bestimmte Aufgaben innerhalb kurzer Zeit eine breite Diversität an globalen Perspektiven zu sammeln und so Innovationsprozesse zu beschleunigen.
  • Hohe Effizienz: Crowdsourcing ist nicht nur finanziell effizient, da komplexe Aufgaben mittels eines kleinen Budgets erledigt werden können, sondern ermöglicht auch eine zeitlich effiziente Bearbeitung von Aufgaben, da Menschen schnell und fast gleichzeitig an einem Thema arbeiten können.
  • Hohe Flexibilität: Unternehmen können ganz in Abhängigkeit ihres aktuellen Bedarfs spezialisierte Ressourcen aus allen Teilen der Welt abrufen.

Die Grenzen des Crowdsourcing

Crowdsourcing eröffnet Unternehmen neue Möglichkeiten, mit einer globalen Community zusammenzuarbeiten. Während die Zusammenarbeit mit einer Crowd oft projektbasiert und kurzfristig erfolgt, stellt sich für viele Unternehmen jedoch die Frage, wie sie talentierte und spezialisierte Fachkräfte langfristig und rechtssicher binden können. Als Employer of Record (EOR) kommt hier Deel ins Spiel.

Mit der Nutzung eines EOR wie Deel erhalten Sie Unterstützung von hochqualifizierten Fachkräften aus aller Welt, die ihre Arbeitskraft für den von Ihnen gewünschten Zeitraum ganz Ihrem Unternehmen zur Verfügung stellen: ganz egal, ob Sie diese für die Überwachung von Crowdsourcing-Maßnahmen oder die Ausführung anderer Projekte benötigen.

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So geht erfolgreiches Crowdsourcing

Sie möchten sich ergänzend zu Ihrem festen Team punktuelle Unterstützung durch Crowdsourcing-Maßnahmen holen? Beachten Sie folgende Punkte, um diese erfolgreich umzusetzen:

  • Klare Aufgaben- und Zieldefinition: Legen Sie exakt fest, was Sie sich von den Teilnehmenden wünschen
  • Klare Definition der Crowd: Wählen Sie die passende Crowd (Zielgruppe) für die Bearbeitung der Aufgabe und sprechen Sie diese gezielt, etwa in entsprechenden Foren, an
  • Realistische Teilnahmebedingungen: Halten Sie die Barriere für eine Teilnahme angemessen gering, um aus einem ausreichend großen Pool an Beiträgen schöpfen zu können
  • Schaffen Sie Anreize für die Teilnahme, zum Beispiel durch:
    • Finanzielle Vergütung
    • Förderung intrinsischer Motivation, z.** **B. bei humanitären oder wissenschaftlichen Projekten
    • Anerkennung und Würdigung der Teilnehmer:innen und ihrer Ergebnisse
    • Die Möglichkeit, ein Produkt oder eine Dienstleistung nach den eigenen Vorstellungen mitgestalten zu können
    • Die Aussicht auf einen Gewinn bei einem Crowdsourcing-Wettbewerb
  • Effektive und transparente Qualitätskontrolle: Jede erfolgreiche Crowdsourcing-Kampagne benötigt klare Vorgaben, anhand derer die Qualität der Einsendungen bewertet wird. Beziehen Sie die Teilnehmer:innen transparent in den Bewertungsprozess mit ein, um ihnen ein besseres Verständnis für ihre geleisteten Beiträge und deren Auswirkungen zu verschaffen
  • Klärung rechtlicher und ethischer Gesichtspunkte: Die Einhaltung geltender Datenschutzgesetze sowie der Rechte am geistigen Eigentum und ethischer Richtlinien bilden die fundamentale Basis für ein nachhaltiges Gelingen einer jeden Crowdsourcing-Maßnahme

Doch was, wenn Sie nicht nur punktuell mit einer weltweiten Crowd arbeiten möchten, sondern langfristig weltweit hoch spezialisierte Fachkräfte einstellen möchten? Deel macht genau das möglich: sicher, rechtskonform und ohne komplizierte bürokratische Hürden.

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Haftungsausschluss: Die Informationen in diesem Beitrag werden in gutem Glauben und nur zu allgemeinen Informationszwecken bereitgestellt. Wir übernehmen keine Gewähr für die Richtigkeit, Vollständigkeit oder Aktualität der in diesem Beitrag enthaltenen Informationen.

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