Artikel
4 min
5 Arten von Fusionen und Übernahmen inkl. Praxisbeispiele
Recht & Compliance
Globale Expansion
Globales Hiring
Autor
Michael Lazik
Letzte Aktualisierung
21 November, 2024
Inhaltsverzeichnis
Was ist der Unterschied zwischen einer Fusion und einer Übernahme?
Arten von Fusionen und Übernahmen
Minimieren Sie das Risiko Ihrer nächsten M&A mit Deel.
Die wichtigsten Erkenntnisse im Überblick:
- Erfahren Sie, wie sich die häufigsten Arten von Fusionen und Übernahmen ganz einfach identifizieren lassen: horizontal, vertikal, Konglomerat, konzentrisch und umgekehrt.
- Wenn zwei oder mehr Unternehmen (in der Regel mit ähnlicher Wirtschaftsstärke oder Größe) freiwillig ihre Vermögenswerte zusammenführen, um ein neues Unternehmen oder eine neue juristische Person zu schaffen, wird dies gemeinhin als Fusion bezeichnet.
- Erwirbt ein Unternehmen durch den (nicht immer freiwilligen) Kauf der Vermögenswerte eines anderen Unternehmens, spricht man von einer Übernahme. Infolgedessen hört das übernommene Unternehmen zumeist auf, weiterhin als eigenständiges Unternehmen am Markt zu existieren.
Für die erfolgreiche Planung und Durchführung einer Fusion und Übernahme (M&A) müssen die Deal-Maker die drei Z's bestimmen: das Ziel-Unternehmen, den Zeitplan und die zweckentsprechende Art der M&A.
In diesem Artikel fokussieren wir uns auf die Vorstellung der häufigsten Arten von Fusionen und Übernahmen (M&A) und wie diese in der Praxis zum Einsatz kommen. Hierzu zählen:
- Horizontale Fusion und Übernahme
- Vertikale Fusion und Übernahme
- Konglomerate Fusion und Übernahme
- Konzentrische Fusion und Übernahme
- Umgekehrte Fusion und Übernahme
Sobald Sie die für Ihre geplante Transaktion gewünschte M&A-Struktur definiert haben, kann Deel Sie während des gesamten Integrationsprozesses und darüber hinaus aktiv unterstützen. In über 30 Ländern haben unsere regionalen Inhouse-Experten die unterschiedlichsten M&A erfolgreich unterstützt.
Was ist der Unterschied zwischen einer Fusion und einer Übernahme?
Die Begriffe „Fusion“ und „Übernahme“ beziehen sich auf die Vereinigung von zwei oder mehr Unternehmen. Allerdings weisen diese unterschiedliche Prozesse und Ergebnisse auf.
- Fusion (Merger): Zwei oder mehr Unternehmen, die in der Regel eine ähnliche Wirtschaftsstärke oder Größe aufweisen, legen freiwillig ihre Vermögenswerte zusammen. Ziel ist die Gründung eines neuen Unternehmens oder einer neuen juristische Person. In der Regel erfolgt eine Fusion (Merger) im beiderseitigen Einvernehmen zweier Unternehmen und kommt weniger einer Übernahme gleich, sondern stellt eher eine gleichberechtigte Partnerschaft dar.
- Übernahme (Acquisition): Ein Unternehmen erlangt die Kontrolle über ein anderes Unternehmen, indem es (nicht immer freiwillig) die Mehrheit dessen Anteile oder Vermögenswerte erwirbt. In der Regel hört das so übernommene Unternehmen auf, als eigenständiges Unternehmen am Markt zu existieren.
Die meisten Fusionen und Übernahmen (M&A) werden von einem oder mehreren der folgenden Faktoren angetrieben:
- Erweiterung des Kundenstamms
- Stärkung der Lieferketten
- Zugang zu verschiedenen oder neuen Märkten
- Diversifizierung neuer Produkte oder Dienstleistungen
- Vergrößerung des Marktanteils
- Höherer Marktwert des Eigenkapitals (Shareholder Value)
- Verbesserte Größenvorteile
Arten von Fusionen und Übernahmen
Sowohl Ihre Expansionsziele als auch die Branche, die Unternehmenskultur und andere Faktoren bilden die Grundlage der richtigen M&A-Struktur für die von Ihnen geplanten Transaktion. Werfen wir also einen Blick auf die Definition, Vorteile und Nachteile sowie ausgewählte Praxisbeispiele von den verschiedenen M&A-Strukturen.
Horizontal
Eine horizontale Fusion und Übernahme (M&A) beschreibt den zumeist freiwilligen Zusammenschluss von zwei oder mehr Unternehmen, die in derselben Branche tätig sind. In der Regel produzieren die zuvor konkurrierenden Unternehmen artverwandte Produkte oder bieten ähnliche Dienstleistungen an.
Vorteile: Sowohl horizontale Fusionen als auch horizontale Übernahmen haben in der Regel zum Ziel, die Marktmacht zu erhöhen, den Kundenstamm zu erweitern, Größenvorteile zu sichern oder den Wettbewerbsdruck zu verringern.
Herausforderungen: Umso größer ein Unternehmen ist, desto weniger flexibel und beweglich wird es. Ebenso muss es mehr Kontrollen aushalten. Auf einigen Märkten kann ein horizontaler Zusammenschluss zu einem Monopol führen, bei dem nur wenige Akteure eine gesamte Branche beherrschen. Infolgedessen kann es zu Preisabsprachen, minderwertigen Produkten und einem Mangel an Innovation kommen.
Horizontale Fusion
Bei einer horizontalen Fusion schließen sich zwei oder mehr Unternehmen zusammen, um ein eigenständiges, größeres und stärkeres Unternehmen zu bilden. Infolgedessen geben beide Unternehmen ihre bis dato existierende Unabhängigkeit auf. Zugleich bündeln sie aber ihre Marktanteile, reduzieren ihre unmittelbare Konkurrenz und teilen bestehende Fähigkeiten und Ressourcen. Aufgrund der hinzugewonnenen Größenvorteile kann das neu gegründete Unternehmen seine Ausgaben senken, indem es die fixen Gemeinkosten teilt und Zugang zu niedrigeren Stückkosten erhält.
Horizontale Akquisition
Bei einer horizontalen Übernahme erwirbt ein Unternehmen ein anderes Unternehmen, das unmittelbarer Markt- oder Branchenkonkurrent ist. Wobei die Übernahme sowohl einvernehmlich (mit Zustimmung beider Unternehmen) als auch feindlich (gegen den Willen des Managements des Zielunternehmens) erfolgen kann. Das übernehmende Unternehmen behält im Falle einer horizontalen Akquisition seine unabhängige Existenz, während das andere im übernehmenden Unternehmen aufgeht. Auf diese Weise kann zum Beispiel ein großes Einzelhandelsunternehmen ein kleineres, konkurrierendes Einzelhandelsunternehmen erwerben, um den eigenen Marktanteil gezielt zu vergrößern.
Praxisbeispiel für eine horizontale M&A
Die Zusammenlegung von Facebook, Whatsapp und Instagram ist ein perfektes Beispiel für eine horizontale Übernahme, im Zuge derer die drei Social-Media-Plattformen unter Facebook (jetzt Meta) zusammengefasst wurden. Im Jahr 2012 erwarb Facebook Instagram für umgerechnet 1 Milliarde Dollar (USD) in bar und in Facebook-Aktien. Zwei Jahre später wurde auch Whatsapp für umgerechnet 16 Milliarden US-Dollar gekauft. Wobei Bargeld, Facebook-Aktien und Aktien mit Verfügungsbeschränkung für Whatsapp-Gründer und Mitarbeiter zum Einsatz kamen.
In beiden Fällen war Facebook das übernehmende Unternehmen und behielt seine unabhängige Existenz bei. Während Instagram und WhatsApp wiederrum als Zielunternehmen in Facebook aufgegangen sind. Obwohl Instagram und WhatsApp nach wie vor unter ihrem eigenen Markennamen operieren, sind sie seit der horizontalen M&A im Besitz und unter der Kontrolle von Meta.
Vertikal
Eine vertikale Fusion und Übernahme beschreibt den Zusammenschluss von zwei oder mehr Unternehmen, die auf verschiedenen Stufen des Produktionsprozesses oder der Lieferkette tätig sind, wie bspw. ein Einzelhändler und ein Großhändler.
Vorteile: Vertikale M&A können Unternehmen dabei helfen, ihre Interaktions- und Kooperationsprozesse zu verbessern, die Kosten zu senken und den Produktionsprozess bzw. die Vertriebskanäle optimal aufeinander abzustimmen.
Herausforderungen: Was die Unternehmenskulturen von Einzelhändlern, Herstellern oder Fabriken betrifft, kann es durchaus zu Anpassungsschwierigkeiten kommen. Darüber hinaus sind die Kosten nicht zu verachten, die bei einer vorschriftsmäßigen Weiterführung einer Fabrik und Weiterbeschäftigung vorhandener Mitarbeiter entstehen können. Hinzu kommen Bedenken hinsichtlich des Entstehens von Marktmonopolen durch eine vertikale Fusion.
Vertikale Fusion
Bei einer vertikalen Fusion einigen sich zwei Unternehmen darauf, ihre operativen Prozesse künftig in einer einzigen, integrierten Einheit zusammenzuführen. Mit dem Ziel, sich so strategische Vorteile zu sichern.
Vertikale Akquisition
Im Fall einer vertikalen Akquisition übernimmt ein Unternehmen die Kontrolle über ein Zielunternehmen. So kaufen zum Beispiel Einzelhändler nicht selten einen Großhändler oder Produktionsbetriebe, um ihre Konkurrenten von bestimmten Lieferanten oder Branchenkenntnissen abzukoppeln. Eine vertikale Übernahme kann dabei einvernehmlich oder feindlich erfolgen. In beiden Fällen kann das erworbene Unternehmen weiterhin als eigenständige Marke operieren, befindet sich aber von nun an unter der Kontrolle des übernehmenden Unternehmens.
Praxisbeispiel für eine vertikale M&A
Im Jahr 2015 kaufte IKEA insgesamt 83.000 Hektar bewaldete Flächen in Rumänien. Auf diese Weise wollte der Einrichtungsexperte seine Forstwirtschaft besser kontrollieren und einen langfristigen, erschwinglichen Zugang zu nachhaltig bewirtschaftetem Holz sicherstellen. Im Jahr 2021 kündigte Ingka Investments, der Eigentümer der meisten IKEA Einrichtungshäuser, den Erwerb von 613.000 Hektar weiteren Waldflächen in den US-Staaten Georgia, South Carolina, Alabama, Texas und Oklahoma an. Auch dieser Kauf soll die Ziele von IKEA unterstützen, bis 2030 kohlenstoffneutral zu werden und das eigene Engagement für eine verantwortungsvolle Waldbewirtschaftung weiter auszubauen. Allein in Georgia kaufte Ingka Investments über 10.000 Hektar vom "The Conservation Fund". Infolgedessen übernahm das schwedische Unternehmen alle damit verbundenen, rechtsverbindlichen Vereinbarungen - einschließlich der bestehenden Verpflichtungen, um das Land vor Fragmentierung zu schützen, den Longleaf-Pine-Wald wiederherzustellen und die Lebensräume prioritärer Arten zu erhalten. Wobei die Öffentlichkeit weiterhin Zugang zur gesamten Fläche hat.
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Konglomerat
Eine konglomerate Fusion und Übernahme beschreibt entweder eine reine Konglomerat-M&A oder eine gemischte Konglomerat-M&A.
Vorteile: Unternehmen, die eine konglomerate Fusion und Übernahme abschließen, profitieren häufig von mehr Wachstum und Diversifizierung außerhalb ihrer Kernbranche bzw. ihres Kundenstamms.
Herausforderungen: In einigen Fällen besteht das Risiko eines Kulturkonflikts und einer daraus resultierenden Mitarbeiterfluktuation. Während nicvht ausgerichtete Geschäftsprozesse die Effizienz und Rentabilität eines Unternehmens verringern können. Reine Konglomerat-M&A
Im Falle eines reinen Konglomerat-M&A kommt es zum Zusammenschluss von zwei oder mehreren Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen, z. B. einem Software-Anbieter und einem Fastfood-Unternehmen. Die sich zusammenschließenden Unternehmen haben in der Regel keine überschneidenden Geschäftsaktivitäten, Interessen, Produkte oder Dienstleistungen. Auch eine Käufer-Verkäufer-Beziehung oder gemeinsame Lieferkette besteht (im Gegensatz zu horizontalen und vertikalen Fusionen und Übernahmen) nicht. Das Hauptziel einer reinen Konglomerat-M&A besteht zumeist in der Diversifizierung und Risikominderung.
Gemischte Konglomerat-M&A
IM Fall einer gemischten Konglomerat-M&A fusionieren zwei oder mehrere Organisationen, die in verschiedenen Branchen tätig sind. Im Unterschied zur reinen Konglomerat-M&A können sich die Unternehmen in verschiedenen Bereichen überschneiden, sei es hinsichtlich ihrer Technologie, ihrer Vertriebskanäle oder ihres Kundenstamms. So kann sich das Kerngeschäft eines Technologieunternehmens und eines Unterhaltungsunternehmens zwar grundlegend voneinander unterscheiden, könnten aber durchaus dieselben Werkzeuge für die Verbreitung digitaler Inhalte nutzen. Das Hauptziel einer gemischten Konglomerat-M&A besteht vor allem in der Diversifikation und Nutzung potenzieller Synergien.
Praxisbeispiel für eine konglomerate M&A
Amazon hat Whole Foods Market im Jahr 2017 für 13,7 Milliarden US-Dollar übernommen, um in den Lebensmittelsektor zu expandieren und in den stationären Handel einzusteigen. Nach der Übernahme wurde von kulturellen Konflikten berichtet, da sich die von Amazon vorgenommenen Veränderungen angeblich negativ auf die Arbeitsatmosphäre ausgewirkt hätten und die Kunden sich aufgrund der geringeren Lagerbestände verärgert zeigten. Davon relativ unbeeindruckt hat Amazon die Präsenz von Whole Foods Market bis September 2024 auf über 530 Filialen in den USA, Kanada und Großbritannien ausgeweitet.
Konzentrisch
Konzentrische Fusionen und Übernahmen werden auch als kongenerische oder produkterweiternde M&A bezeichnet. Im Zuge dessen verbinden sich zwei oder mehr Unternehmen, die auf demselben Markt oder in derselben Branche tätig sind. Hinzukommend überschneiden sich die Unternehmen auch in puncto Technologien, Forschung und Entwicklung (F&E), Prozesse oder anderer Faktoren. Im Falle einer konzentrischen Fusion werden in der Regel ähnliche, sich ergänzende Produkte entwickelt, die denselben Kundenstamm ansprechen und unterschiedlichen Branchen angeboten werden.
Konzentrische Fusionen
Mit einer konzentrischen Fusion verfolgen Unternehmen das Ziel, für sich Größenvorteile generieren, den Marktanteil vergrößern und Synergien besser nutzen zu können. Auf diese Weise können zum Beispiel zwei Software-Spezialisten miteinander fusionieren, um so ein größeres Unternehmen zu schaffen, das eine breitere Produktpalette anbietet und einen größeren Kundenstamm besitzt.
Konzentrische Übernahme
Im Zuge einer konzentrischen Übernahme bzw. einer konzentrischen Akquisition verfolgt das übernehmende Unternehmen häufig das Ziel, die eigene Marktpräsenz zu erweitern, neue Technologien oder Produkte zu erlangen und die Betriebseffizienz zu optimieren. Zum Beispiel könnte ein Pharmariese ein kleineres Unternehmen im Biotechnologiebereich übernehmen, um Zugang zu innovativen Arzneimitteln zu erhalten und die eigenen Forschungs- und Entwicklungskapazitäten weiterauszubauen.
Vorteile: Unternehmen profitieren bei einer konzentrischen Fusion in erster Linie von Kostensenkungen, da sie ihre betriebliche Effizienz und Ressourcen fortan teilen können. Zudem erhalten sie Zugang zu neuen Verbrauchergruppen und vergrößern ihren Marktanteil. Durch die Ähnlichkeiten zwischen den einzelnen Unternehmen werden sonst mit Fusionen und Übernahmen verbundenen Risiken überwunden.
Herausforderungen: Die Ähnlichkeiten zwischen den Unternehmen sorgen aber nicht nur für Vorteile, sondern schränken in der Regel auch deren Diversifizierung ein.
Praxisbeispiel für konzentrische M&A
Die Fusion von Heinz und Kraft im Jahr 2015 zählt zu einer der größten konzentrischen Fusionen und Übernahmen der Wirtschaftsgeschichte. Zum Zeitpunkt der Fusion wurde die daraus hervorgehende Kraft Heinz Company mit rund 100 Milliarden US-Dollar bewertet. Und war sowohl das drittgrößte Lebensmittel- und Getränkeunternehmen in Nordamerika als auch das fünftgrößte seiner Art weltweit.
Ziel der Fusion war es, in erster Linie die Umsätze und Gewinne zu steigern. Hierfür wurden nicht nur Kraft-Produkte auf neuen Überseemärkten eingeführt. Um die Kosten zu senken, wurde auch bestehendes Humankapital reduziert. Im Jahr 2019 wurde die Fusion stark kritisiert, als das Unternehmensgruppe milliardenschwere Verluste und SEC-Untersuchungen ankündigen musste. Im September 2024 zählen zur Kraft Heinz Company acht Marken im Wert von über 1 Milliarde US-Dollar, die allesamt einen weltweiten Umsatz von rund 25 Milliarden US-Dollar generieren.
Umgekehrt
Umgekehrte Fusionen und Übernahmen beschreiben das Verschmelzen eines privaten mit einem börsennotierten Unternehmen, das an der New York Stock Exchange (NYSE) gelistet ist. Auch bekannt als Reverse-Takeover (RTO) bzw. umgekehrter Börsengang (IPO). Durch einen sogenannten Reverse-Merger kann ein privates Unternehmen an die Börse gehen, ohne erst den sonst üblichen, kostspieligen und zeitintensiven IPO-Prozess durchlaufen zu müssen. Umgekehrte M&A können Unternehmen auch dabei unterstützen, sich während finanzieller Instabilität umzustrukturieren und strategisch neu auszurichten.
Der Prozess umfasst die Erfüllung komplexer, gesetzlicher und behördlicher Anforderungen sowie eine erhöhte Sorgfaltspflicht (Due-Diligence-Prüfung), um die Motivationen, Verbindlichkeiten und Risiken der Investoren zu überprüfen.
Die einzelnen Schritte einer umgekehrten M&A:
- Das private Unternehmen identifiziert ein für den geplanten Reverse-Merger ein geeignetes öffentliches Unternehmen. Dabei handelt es sich häufig um eine „Mantelgesellschaft“, die nicht oder nur in geringem Umfang tätig ist.
- Anschließend erwirbt das private Unternehmen eine Mehrheitsbeteiligung an dem öffentlichen Unternehmen und übernimmt damit praktisch die Kontrolle darüber.
- Letztendlich fusionieren beide Unternehmen, wobei die Aktionäre des privaten Unternehmens ihre Aktien gegen Aktien des öffentlichen Unternehmens tauschen.
- Im Anschluss an die umgekehrte M&A handelt das kombinierte Unternehmen weiterhin an der Börse unter dem Tickersymbol des öffentlichen Unternehmens. Allerdings mit Hilfe des Managements und den Betriebsabläufen des privaten Unternehmens.
Vorteile: Ein Reverse-Merger kann schneller und kosteneffizienter sein als der traditionelle IPO-Prozess. Darüber hinaus kann sich ein privates Unternehmen mit Hilfe einer umgekehrte M&A den Zugang zu öffentlichen Kapitalmärkten eröffnen.
Herausforderungen: Umgekehrte Fusionen und Übernahmen können einer behördlichen Prüfung unterzogen werden. Insbesondere dann, wenn die Mantelgesellschaft eine fragwürdige Vergangenheit besitzt. Für die Aktionäre des öffentlichen Unternehmens kann es zu einer Verwässerung des Eigentums kommen. Auch Konflikte mit der Unternehmenskultur und betriebliche Probleme können nicht vollständig ausgeschlossen werden.
Praxisbeispiel für eine umgekehrte M&A
Der Zusammenschluss von Burger King mit dem britischen Unternehmen Justice Holdings ist ein Paradebeispiel für eine erfolgreiche umgekehrte Fusion, die zur Gründung von Burger King Worldwide führte.
Burger King ging erstmals im Mai 2006 an die Börse, nachdem das Unternehmen zuvor erfolgreich einen Börsengang beantragt hatte. Allerdings erlitt das Unternehmen aufgrund der Finanzkrise von 2008 und der steigenden Popularität des Hauptkonkurrenten McDonalds einen finanziellen Niedergang. Infolgedessen erwarb 3G Capital einen Großteil der Aktien und wandelte Burger King zurück in ein privates Unternehmen. Darüber hinaus wurde die Organisation restrukturiert und Burger King mit der Justice Holdings Limited zu Burger King Worldwide fusioniert. Im Jahr 2012 kehrte Burger King als börsennotiertes Unternehmen an die NYSE zurück. Mit Deel zur erfolgreichen Fusion und Übernahme
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Haftungsausschluss: Dieser Beitrag dient lediglich zu Informationszwecken und sollte nicht als Rechts-, Geschäfts- oder Steuerberatung bewertet werden. Für eine optimale Beratung passend zu Ihren spezifischen Anforderungen, konsultieren Sie bitte einen Fachexperten.
Continuous Compliance™
Über den Autor
Michael Lazik ist Country Manager und Head of Expansion DACH bei Deel, der All-in-One HR-Plattform für globale Teams. Michael Lazik verfügt über mehr als 15 Jahre Erfahrung in der Skalierung von Vertriebs- und Geschäftsentwicklungsteams in Europa, insbesondere in der SaaS-Branche. Während seiner beruflichen Laufbahn hat Michael umfangreiche Erfahrungen in verschiedenen Projekten gesammelt, die sowohl mittelständische Unternehmen als auch Großkonzerne umfassten. Seine Expertise erstreckt sich auf Bereiche wie Recruiting, Talentmanagement, Training und Entwicklung sowie HRIS.