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Was ist eine Kündigungsfrist?
Globales Hiring
Globale Payroll
Recht & Compliance
Autor
Das Deel-Team
Letzte Aktualisierung
04 April, 2025
Veröffentlicht
04 April, 2025

Das Wichtigste in Kürze
- Je nach vor Ort geltendem Arbeitsrecht müssen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen bei Kündigungen unterschiedliche gesetzliche und vertragliche Kündigungsfristen einhalten.
- Von dieser Regelung profitieren beide Seiten: Unternehmen erhalten Planungssicherheit und Arbeitnehmer:innen können sich auf ihren nächsten Karriereschritt vorbereiten.
- Mit Deel haben Sie verschiedene Möglichkeiten, Kündigungen regelkonform durchzuführen.
Eine Kündigungsfrist ist ein festgelegter Zeitraum zwischen dem Zeitpunkt des Ausscheidens von Arbeitnehmer:innen aus einem Unternehmen und ihrem letzten Arbeitstag. Sowohl Arbeitnehmer:innen als auch Arbeitgeber:innen müssen die Kündigungsfrist einhalten. Arbeitnehmer:innen müssen ihrem Unternehmen ihr Ausscheiden vorher mitteilen, umgekehrt müssen auch Arbeitgeber:innen ihren Mitarbeiter:innen eine Kündigung vorher mitteilen.
Welche Arten von Kündigungsfristen gibt es?
Je nachdem, wer kündigt, kann eine Kündigungsfrist Unterschiedliches bedeuten.
Im ersten Fall beginnt die Kündigungsfrist, wenn Arbeitnehmer:innen ihr Kündigungsschreiben übermitteln, und endet am letzten Arbeitstag. In der Regel geben Mitarbeiter:innen dem Unternehmen etwas Zeit, damit es sich darauf vorbereiten kann, dass sie es verlassen.
Im anderen Fall beginnt die Kündigungsfrist an dem Tag, an dem Arbeitgeber:innen den Mitarbeiter:innen kündigen.
Im Wesentlichen gibt es zwei unterschiedliche Arten von Kündigungsfristen: die vertragliche und die gesetzliche Kündigungsfrist.
Vertragliche Kündigungsfrist
Eine vertragliche Kündigungsfrist ist im Arbeitsvertrag von Arbeitnehmer:innen festgelegt. Die Länge der Kündigungsfrist kann zwar von Fall zu Fall unterschiedlich sein, darf aber die gesetzliche Mindestkündigungsfrist nicht unterschreiten. Sie sollte auch mit der allgemeinen Unternehmenskultur im Einklang stehen.
Gesetzliche Kündigungsfrist
Die gesetzliche Kündigungsfrist ist die Frist, die Arbeitgeber:innen ausscheidenden Mitarbeiter:innen mindestens einräumen müssen. Die Kündigungsfrist von Arbeitgeber:innen hängt davon ab, wie lange Ihre Mitarbeiter:innen für das Unternehmen gearbeitet haben. Die vor Ort geltenden Arbeitsgesetze enthalten möglicherweise weitere Bestimmungen zur besten Vorgehensweise. In den USA etwa stehen Beschäftigungen oft unter der Voraussetzung, dass sie fristlos gekündigt werden können. In diesem Fall ist also keine Kündigungsfrist erforderlich. In der Praxis haben die meisten Arbeitgeber:innen aber eine Kündigungsfrist von zwei Wochen.
Im Allgemeinen gelten folgende Leitlinien:
- Beschäftigung zwischen einem Monat und zwei Jahren – Kündigungsfrist von mindestens einer Woche
- Beschäftigung zwischen zwei und zwölf Jahren – Kündigungsfrist von einer Woche pro Jahr
- Beschäftigung über zwölf Jahre oder länger – Kündigungsfrist von zwölf Wochen
Die Einzelheiten der gesetzlichen Kündigungsfrist hängen vom vor Ort geltenden Arbeitsrecht ab. Beim Aufbau von Remote-Teams und der Einstellung internationaler Bewerber:innen muss man die Länge der Kündigungsfrist und die Auswirkungen der vor Ort geltenden Gesetze berücksichtigen. Der internationale Arbeitsvertrag sollte diese Details festlegen.
Auch in der Zusammenarbeit mit Freelancer:innen können besondere vertragliche Bestimmungen zur Kündigung festgelegt werden. Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie unabhängigen Auftragnehmern rechtskonform kündigen.
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Bedeutung der Kündigungsfrist
Die Kündigungsfrist hat die wichtige Aufgabe, Erwartungen und Arbeitsabläufe zu steuern. Die Personalabteilung kann so etwa geeignete Kandidat:innen für die Stelle ausscheidender Mitarbeiter:innen finden. Und ausscheidende Mitarbeiter:innen können sich auf den nächsten Karriereschritt oder die Suche nach einer neuen Stelle vorbereiten.
Arbeitnehmer:innen und das Unternehmen profitieren also von festen Kündigungsfristen. Sie erleichtern die Arbeit von Personalleiter:innen und verbessern den Kommunikationsfluss, sorgen für Transparenz und schaffen Vertrauen.
Eine klare Kündigungsfrist hat folgende Vorteile:
- Kontinuität der Produktivität am Arbeitsplatz
- Gegenseitiges Verständnis sorgt für gutes Arbeitsklima
- Gute Beziehungen zwischen Arbeitgeber:innen und Arbeitnehmer:innen
- Mitarbeiter:innen, die sich respektvoll und höflich verhalten und sich einvernehmlich trennen, genießen ein höheres Ansehen
Tipps zur Einführung wirksamer Verfahren für Kündigungsfristen
Die Kündigungsfrist leistet einen Beitrag zu einer respektvollen Unternehmenskultur und vermeidet Feindseligkeiten – bis zum letzten Tag von Arbeitnehmer:innen an ihrem Arbeitsplatz.
- Erstellen Sie einen Arbeitsvertrag, der die Richtlinien der Kündigungsfrist in einfachen Worten erläutert.
- Bieten Sie Anreize, etwa eine Abfindung oder einen besonderen Bonus. Dies bestärkt Mitarbeiter:innen darin, die Kündigungsfrist einzuhalten.
- Führen Sie regelmäßig Leistungsbeurteilungen durch und dokumentieren Sie so unzureichendes Arbeitsverhalten, etwa mit der Software zur Leistungsbeurteilung von Deel.
- Schulen Sie Personalmanager:innen, damit sie wirksam kommunizieren und Probleme direkt ansprechen.
- Seien Sie wohlwollend und stellen Sie sicher, dass Sie sich im Rahmen eines professionellen Exit-Managements einvernehmlich trennen.
Varianten der herkömmlichen Kündigungsfrist
In bestimmten Fällen haben externe Ereignisse Auswirkungen auf die Kündigungsfrist.
Kündigungsfrist bei grobem Fehlverhalten
Bei grobem Fehlverhalten, etwa Mobbing und Besitz oder Weitergabe illegaler Drogen, können Arbeitgeber:innen ihre Mitarbeiter:innen fristlos entlassen und das Arbeitsverhältnis sofort beenden. In diesem Fall endet das Arbeitsverhältnis mit der fristlosen Entlassung.
Während der Kündigungsfrist müssen Arbeitnehmer:innen dann nicht arbeiten und werden nur für bereits geleistete Arbeit bezahlt. Der Arbeitsvertrag und das Handbuch für Mitarbeiter:innen müssen diese Ausnahmen darlegen. Dies sorgt von Beginn an für einen fairen Umgang, wenn Mitarbeiter:innen in einer neuen Rolle starten.
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Bezahlung während der Kündigungsfrist
Manchmal können Arbeitnehmer:innen während der vertraglich vereinbarten Kündigungsfrist nicht weiter arbeiten oder fühlen sich dabei nicht wohl. In diesem Fall gibt es andere Möglichkeiten.
- Bei einer Freistellung bleiben Arbeitnehmer:innen während der Kündigungsfrist weiterhin beschäftigt und erhalten eine Vergütung, müssen ihren Aufgaben aber nicht nachkommen.
- Ein Aufhebungsvertrag mit Abfindung ähnelt einer Freistellung. Der Vertrag endet jedoch nach der Kündigung mit sofortiger Wirkung und Arbeitnehmer:innen sind dann nicht mehr bei dem Unternehmen beschäftigt.
Urlaubsanspruch während der Kündigungsfrist
Arbeitnehmer:innen können während ihrer Kündigungsfrist Urlaub beantragen. Die Entscheidung darüber liegt bei den jeweiligen Arbeitgeber:innen. Wenn Urlaubsanträge verweigert werden, ist es ratsam, dies aus geschäftlichen Gründen zu tun, etwa weil gerade viel zu tun ist.
Sie können Mitarbeiter:innen auch anbieten, ihren verbleibenden Jahresurlaub während der Kündigungsfrist aufzubrauchen und dabei einen konkreten Zeitraum vorschlagen. Sollten sich Arbeitnehmer:innen jedoch entscheiden, keinen Urlaub zu nehmen, müssen Arbeitgeber:innen am letzten Arbeitstag mit dem letzten Arbeitsentgelt den entsprechenden Gegenwert auszahlen. Das gilt unabhängig davon, ob die Entlassung wegen betriebsbedingter Kündigungen oder aus anderen Gründen erfolgte.
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